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Handfasting: altes Ritual, modern interpretiert

Mit einfachen Mitteln bindet Ihr ein wunderschönes Ritual in Eure freie Trauung ein, das symbolisch die Verbindung zwischen Euch besiegelt. Und sogar Eure Gäste könnt Ihr dabei einbeziehen. Handfasting ist DER Trend bei den Trauungs-Ritualen.

Gerne stehen Euch unsere freien Redner*innen aus dem Norden, Süden, Westen und Osten für weitere Fragen zu Trauungsritualen jederzeit gerne zur Seite.

Hierzulande sagen wir zum Heiraten auch „den Bund der Ehe eingehen“, das Pendant im englischsprachigen Raum lautet „to tie the knot“, also den Knoten zubinden. Und tatsächlich gibt es ein wunderschönes altes Ritual, bei dem Eheleute genau das tun: symbolisch einen Knoten um die Hände zuziehen und damit die Verbindung besiegeln. Der Brauch trägt den englischen Namen „Handfasting“ – klingt vielleicht ein wenig seltsam, tut aber kein bisschen weh und ist sehr, sehr romantisch. Dabei ist das Ritual viel mehr als nur ein Symbol: Der alte, mittelhochdeutsche Begriff „handveste“ steht für einen bindenden Vertrag, im niederländischen wird er noch heute verwendet. Und auch das „Manifest“ geht darauf zurück. Neben vielen anderen möglichen Ritualen steht das Handfasting heute hoch im Kurs bei freien Trauungen.

Wie funktioniert das Handfasting?

Beim Handfasting gibt es die eine oder andere Variation, das Grundprinzip ist aber recht einfach: Braut und Bräutigam (oder auch die beiden Bräute oder Bräutigame) reichen sich die Hände. Die Traurednerin, die Eltern oder andere Vertrauenspersonen legen Bänder oder eine Kordel über die geschlossenen Hände, wickeln sie mit einer bestimmten Technik darum und binden einen lockeren Knoten. Schließlich greifen beide Partner nach jeweils einem losen Ende, ziehen die Hände aus dem Knoten und den Knoten fest. Die Ehe ist besiegelt – Applaus und der erste Kuss als Ehepaar! Die moderne Interpretation das Handfastings stellt die Romantik im nach vorne. Wie das Ritual historisch verwendet wurde, ist dagegen nicht eindeutig nachgewiesen. Manche Experten meinen, es wurde schon vor Jahrtausenden durchgeführt, andere meinen, es kam im Mittelalter auf. Eine andere Theorie sagt, dass es eigentlich eine Verlobungs-Zeremonie ist, noch eine andere, dass Handfasting eine bäuerliche Tradition ist, weil sich Ringe niemand leisten konnte, Mein Tipp: Überlegt Euch einfach selbst, was das Ritual für Euch bedeuten soll.

Woraus besteht der Knoten?

Das Handfasting bietet Euch verschiedene Varianten, die Ihr nach Euren Vorstellungen aussuchen oder auch kombinieren könnt. Zum Beispiel beim Material: Wer es schlicht mag, wählt eine einfache Kordel oder vielleicht ein Seemanns-Tau, passend zum „Hafen der Ehe“. Es gibt aber auch die Möglichkeit, mit eine beliebigen Anzahl von langen Tüchern oder Bändern über das Händepaar zu legen. Dabei können neben den Eltern der beiden Partner auch Trauzeugen, Kinder, Freunde und andere Gäste  einen Teil beitragen und sich so an der Eheschließung unmittelbar beteiligen. Die Bänder können sogar im Vorfeld von den Gästen bemalt, mit Unterschriften oder guten Wünschen versehen werden – in diesem Fall könntet ihr sie schon mit der Einladung verschicken. Auch das Ehepaar kann selbst noch auf dem Bändern unterschreiben oder den Trauspruch darauf verewigen. Der Knoten wird so noch individueller. Bedenkt aber: Ihr werdet hinterher nicht unbedingt jedes Wort lesen können.

Welche Möglichkeiten gibt es noch?

Unterschiede gibt es nicht nur beim Stoff, aus dem der Knoten ist: Je nachdem, was Ihr gewählt habt und wie der Knoten am Ende aussehen soll, gibt es verschiedene Bindetechniken und Arten, die Hände dabei zu halten – zum Beispiel überkreuz, parallel oder nebeneinander. Viele Paare entscheiden sich für einen Ausführungsart, die einen Knoten in Form einer liegenden Acht, dem Zeichen für Unendlichkeit, ergibt. Ihr könnt ebenso entscheiden, wie das Ritual begleitet werden soll. Eure Traurednerin kann durch das Ritual führen und die einzelnen Schritte dabei für alle nachvollziehbar erklären. Oder Ihr lasst währenddessen von den Trauzeugen einen Text vortragen. Musik kann das Ganze ebenso gut untermalen (ein paar Titel, die auf vielen Trauungen gespielt werden, findet Ihr hier). Film- und Mittelalter-Fans wählen oft die Musik aus „Braveheart“: Die Vermählungs-Szene hat möglicherweise dazu beigetragen, das Handfasting wieder populär zu machen. Und schließlich gilt es, zu überlegen, an welcher Stelle des Ablauf Eurer freien Trauung Ihr das Ritual einbaut: Im Anschluss an die Gelübde? Vor, nach oder anstatt des Ringtausches? Gemeinsam mit dem Ja-Wort? Als großes Finale oder mittendrin?

Ein Bund, der bleibt

Was mir beim Handfasting besonders gefällt: Den Knoten könnt Ihr nach der Trauung mitnehmen und in die Tischdeko bei der Feier integrieren. Und noch viel wichtiger: Nach der Hochzeit könnt Ihr ihn aufhängen, einrahmen oder in eine Collage integrieren. So erinnert er Euch Tag für Tag an die Stunde Eurer Eheschließung und daran, wie fest Euer Bund hält. Und da Ihr das Ritual nach Euren Vorstellungen variieren könnt, bildet der Knoten Euch als Paar ab — und symbolisiert die einzigartige Verbindung, wie sie nur zwischen Euch besteht.